Allgäu/Bayrisch-Schwaben – Urlaub für Körper, Geist und Seele

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Allgäu/Bayrisch Schwaben bezeichnet das Gebiet zwischen Lech und Iler, diesen einst so ungebärdigen Flüssen, die beide im Hochgebirge entspringen und dann auf kürzestem Weg der Donau zustreben, zwischen dem Bodensee und dem hgroßen Naturpark des Ammergebirges, zwischen den hochragenden grauen Mauern des Widderstein, der Mädelegabel, des Hochvogel und dem fruchtbaren Kessel des Ries rund um Nördlingen.

Allgäu/Bayrisch Schwaben – das ist auch ein Stück Bayern, das wohl manches gemeinsam hat mit anderen Teilen dieses Landes und sich doch in vielem, im eigentlich Charakteristischen, doch so deutlich von ihnen unterscheidet: in den Besonderheiten seiner Geschichte, in Mentalität, Sprache und Brauchtum der Bewohner, im Gepräge der Städte und in den Konturen der Landschaft.

Allgäu/Bayrisch Schwaben – das ist vor allem aber ein sicheres Versprechen für erholsame Urlaubstage voller Kurzweil oder Beschaulichkeit, ganz wie es beliebt. Ein Besuch verspricht Urlaub bei Menschen, die oft schon in der dritten oder vierten Generation in der Gastronomie tätig sind und deren Gastlichkeit bei aller Routine immer noch ganz viel ursprüngliche Herzlichkeit ausstrahlt.

Lebendige Städte mit wechselvoller Geschichte

Es sind ganz bestimmte Erwartungen, die den Touristen in dieses Gebiet reisen lassen. Aber aus welcher Richtung er auch immer kommen mag, zunächst wird er einer der alten schwäbischen Städte begegnen, die mit viel Interessantem, Merkwürdigen und Sehenswerten locken, was von einer wechselvollen Vergangenheit dieses Landstriches erzählt. Dazu kommt abseits der viel befahrenen Wege manche versteckte Kostbarkeit. Unmöglich, hier auch nur einigermaßen vollständig alles Wichtige, Attraktive zu nennen. So müssen Beispiele genügen und als Anregung gelten.

Von Norden her, dem Kurs der „Romantischen Straße vom Main zu den Alpen“ folgend, erreichen wir zunächst Nördlingen – im mittelalterlichen Kern von dem vollständig erhaltenen Wehrgang mit fünfzehn Toren und Türmen umgeben und über diesen Ring hinauswachsend als moderne, lebendige Stadt erscheinend. Nördlingen ist ein guter Ausgangspunkt, um von hier aus das Ries gründlicher zu erkunden, um nach Oettingen (Schloss Königstor), Wermding (Rathaus, Wallfahrtskirche Maria Brünnlein) oder in das beschauliche Kartäusertal zu fahren. Wunderschön verweilt es sich hier auf der hoch über dem Wörnitztal gelegenen Harburg.

Kommen wir jedoch von Westen und verlassen die Autobahn bei Leipheim, so ist der vor uns liegende Tag wohl ausgefüllt mit dem Besuch von nicht weniger als fünf Städten, alle an der Donau gelegen, jede anders im Charakter. Günzburg mit seiner schönen Marktstraße und der großartigen Frauenkirche, mit Markgrafenschloß und Hofkirche, den Zeugnissen langer Zugehörigkeit Günzburgs – wie übrigens auch des nahen Burgau – zum habsburgischen Österreich.

Hoch über Lauingen stehen Martinsmünster und Schimmelturm. Der Marktplatz dieser Stadt ist einer der eindrucksvollsten weit und breit. Dillingen lässt auch heute noch deutlich erkennen, dass es einst Universitätsstadt und Residenz der Augsburger Fürstbischöfe war und besitzt als Prunkstück die Studienkirche und den Goldenen Saal. In Höchstadt machen wir Halt bei dem mächtigen Quaderbau des Schlosses, und bald sind wir in Donauwörth, einst Fischerstädtchen am Zusammenfluss von Donau und Wöritz, heute Drehkreuz des Verkehrs mit regem Handel und Gewerbe, mit seiner lebhaften Reichsstraße und zwei bedeutenden Kirchen. Nur ein Katzensprung ist es bis Schloss Leitheim, in dessen heiterem Rokokosaal an den Wochenenden Kammerkonzerte zu hören sind.

Sehenswertes Augsburg und Mittelschwaben

In weniger als einer Autostunde erreichen wir dann Augsburg. Die „Weltstadt des Mittelalters“ fühlt sich seiner 2000jährigen großen Vergangenheit tief verpflichtet und hat so viel Sehenswertes, Bedeutendes aufzuweisen, wie nur wenige deutsche Großstädte: Den Dom mit der berühmten Erztür, den ältesten Glasfenstern der Welt und dem Holbeinschen Weingartner-Altar. Das gewaltige St. Ulrichsmünster, St. Anna mit der Grabkapelle der Fugger, der Goldschmiedekapelle und dem Lutherhöfle. Das Renaissance-Rathaus von Elias Holl, die Fuggerei als älteste Sozialsiedlung, das Geburtshaus Leopold Mozarts, Die Deutsche Barockgalerie und die Staatsgalerie im Schaelzer-Palais, das Maximilianmuseum und das Römische Museum in der ehemaligen Dominikanerkirche. Zu Augsburg gehören aber auch der jährlich wiederkehrende Mozart-Sommer und die Freilichtbühne am Roten Tor, auf der im Juni und Juli Opern, Operetten und Musicals gespielt werden.

Im Mittelschwäbischen müssen wir schon ein wenig kreuz und quer fahren, um den Sehenswürdigkeiten auf der Spur zu bleiben. Folgen wir der B300 von Augsburg nach Südwesten, so liegen die schönen Kirchen von Ziemetshausen und Thannhausen, das alte Rathaus Krumbach und das Babenhausener Fuggerschloss am Wege. Abstecher führen uns nach Ichenhausen (Unteres und Oberes Schloss), Illertissen (Schloss, und Pfarrkirche) und nach Kirchheim mit einem Marienbild von Peter Paul Rubens in der Kirche und dem prachtvollen Zedernsaal im fürstlichen Schloss.

Memmingen lädt ein zu einem Besuch von St. Martin mit einem wundervollen Chorgestühl, der Frauenkirche, des Rathauses und des Museums. Nahe bei Memmingen gelegen ist die Reichskartause Buxheim und die viel gerühmte Abtei von Ottobeuren, die als bedeutendste Barockkirche Deutschlands gilt.

Um Memmingen und Ottobeuren beginnt übrigens, für den sorgfältigen Betrachter unverkennbar, das Allgäu. Doch bevor wir Kurs nach Süden nehmen, machen wir noch einen kleinen Umweg über Mindelheim, von dessen Rathaus der „Vater der Landsknecht“, Jörg von Frundsberg, auf die breite Marktstraße blickt. Die einst von ihm bewohnte Mindelburg liegt hoch über der Stadt. Kaufbeurens kunsthistorisches Kleinod ist die in stilreiner Gotik erhaltene Blasius-Kapelle. Weitere Stationen für den Kunstfreund sind Füssen und das Benediktinerkloster St. Mang, bevor er schließlich Schwangau erreicht, mit dem Königsschlössern Hohenschwangau und dem weltberühmten Neuschwanstein.

Wirtschaftszentrum Kempten

Verkehrs- und wirtschaftliches Zentrum des Allgäus ist Kempten, aus dem römischen Cambodum gewachsen, Sitz einer Käsebörse und Schauplatz der alljährlichen Allgäuer Festwoche. Burghalde und Rathaus stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die St. Lorenzkirche entstand als erster barocker Kirchenbau nach dem Dreißigjährigen Krieg in Süddeutschland. Die Residenz erinnert mit ihren Prunkräumen an die Zeit der Kemptener Fürstäbte.

Am Bodensee

Lindau am Bodensee hingegen war immer eine Stadt des Bürgertums, war freie Reichsstadt. Das spiegelt sich noch heute in seinem repräsentativen Alten Rathaus, in den prächtigen Bürgerhäusern und im Cavazzen, dem „schönsten Bürgerhaus am Bodensee“ wider. Die Peterskirche beherbergt die einzigen erhaltenen Fresken von Hans Holbein. Ein anderes Werk dieses Meisters, ein Madonnengemälde, finden wir in der Kapelle in Hindelang-Bad Oberdorf. Zudem steht hier wie in der Kaufbeurener Blasius-Kapelle ebenfalls ein Schnitzaltar von Jörg Lederer.

Damit sind wir mitten im Allgäu und beschließen hier unsere Rundreise zu den Städten und Kunststätten und laden nun zum Verweilen ein.

Kneippkuren und andere Heilverfahren

Zum Beispiel in einem der zahlreichen Kurorte, die sich darauf spezialisiert haben, ihre Gäste durch medizinische Prophylaxe fit zu erhalten, aber auch von mancherlei Krankheit zu heilen. Allen voran ist hier Bad Wörishofen zu nennen, das bedeutendste deutsche Kneipp-Heilbad und Wirkungsstätte des Pfarrers Sebastian Kneipp, der hier seine Wasserkur entwickelte und bekannt machte. Von Bad Wörishofen aus nahm dieses natürliche Heilverfahren seinen Weg in alle Teile Deutschlands. Das Allgäu blieb jedoch geistiges Zentrum dieser Anwendung, so dass heute acht anerkannte Kneippkurorte bestehen: Ottobeuren, Grönenbach, Füssen-Bad Faulenbach, Hopfen am See, Oy, Schneidegg, Hindelang und Oberstdorf. Dazu kommen einzelne Kneippkurbetriebe in den Luftkurorten.

In den Nachkriegsjahren kam ein anderes Heilverfahren ins Allgäu. Ursprünglich in Niederlindewiese beheimatet, wurde hier in Oberstaufen die Schrothkur entwickelt, ein Naturheilverfahren zur Entschlackung, bei der Tage mit wenig Flüssigkeitszufuhr mit solchen, bei denen sehr viel getrunken wird, abwechseln. Oberstaufen ist der einzige anerkannte deutsche Schrothkurort. Außerdem zu erwähnen ist die Prießnitzkur (bei Rheuma) in Weiler-Simmerberg, Klimakuren in Oberstdorf, Hindelang und Oberstaufen, Reha-Kuren in Schwangau, Hopfen am See, Lindau und Wasserburg am Bodensee,sowie Trink- und Badekuren in Füssen-Bad Faulbach, Krumbad, Bissingen und Wemding.

Bleibt in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass das Allgäu und der Bodensee ein Klima haben, dessen gesundheitlicher Wert seit langem bekannt ist und das zu den therapeutisch wirksamsten im Bundesgebiet gehört. Daraus erklärt sich die hohe Dichte von heilklimatischen und Luftkurorten, Kneippkuren und Erholungsorten, von Sanatorien, Kurheimen und Kurhotels.

Einzigartige Landschaften

Struktureller Schwerpunkt der Region ist jedoch eindeutig der Tourismus. Zum Wert des Klimas kommen die landschaftliche Schönheit des Allgäus und der unvergleichlich hohe Standard in Hotellerie und Gastronomie. Die stärkste Sogwirkung geht zweifellos von der Landschaft aus. Sie ist außergewöhnlich anmutig, bewegt, von überraschender Vielfalt und hat in weiten Teilen den Charakter eines Naturparks. Typisch für das „grüne“ Allgäu ist das tiefgestaffelte Alpenvorland, in das viele Seen und Weiher eingestreut sind, und der allmähliche Anstieg zum Hochgebirge mit über 2.500 hohen Gipfeln. Aus der Landschaft resultiert im Grunde alles, was hier im Laufe von vielen Jahrzehnten geschaffen wurde und was dazu geführt hat, dass das Allgäu und der Bodensee zu den bedeutendsten und renommiertesten Urlaubsgebieten Deutschlands gehören.

Da sind zunächst zu nennen die vielen Möglichkeiten zu gemächlichen Talwanderungen, aber dann die Touren in das Hochgebirge, das Allgäuer Höhenwegenetz – in seiner Art das längste in den Ostalpen – die Unterkunftshäuser des Deutschen Alpenvereins und zahlreiche weitere hochgelegene Berghäuser und -hütten. Da gibt es 7 Kabinenbergbahnen in Oberstdorf, Riezlern, Mittelberg, Oberstaufen-Steibis, Pfronten und Schwangau, und zwei Dutzend Sessellifte, welche die Mühen langer Aufstiege abnehmen und das Gebirge in allen Teilen erschließen.

Für Badefreuden sorgen über 130 öffentliche und an die 50 hoteleigene Frei- und Strandbäder, mehr als 40 öffentliche und über 250 hoteleigene Hallenbäder. Dazu gibt es Gelegenheiten zu Kahn- oder Motorbootfahrten und auch zum Segeln an allen dafür geeigneten Seen, Segelschulen in Lindau, Wasserburg, Reitnau, Lechbuck und Dietringen am Foggensee. Die weiße Flotte der Bodenseeschiffe ist weit bekannt. Aber damit nicht genug. Auch für alle anderen sportlichen Urlaubsfreuden ist reichlich gesorgt. Außer den Golfplätzen von Augsburg, Bad Wörishofen, Lindau Oberstdorf und Ofterschwang sind rund 80 Minigolfbahnen und an die 130 Tennisplätze vorhanden. Dazu haben die Sportangler vielerorts gut besetzte Fischwässer, und die Reiter kommen in über 70 Reitställen und -schulen auch zu ihrem Recht. Wasserski in Lindau und Alpenrundflüge in Kempten runden das Angebot ab.

Wintersport und ganzjährige Freuden

Dazu kommt nun schließlich die hervorragende Eignung des Allgäus und des Kleinwalsertales für den Wintersport, für winterliche Kuren und Erholung. Der Nähe des Bodensees ist es zu verdanken, dass dieses Gebiet als besonders schneesicher gilt und eine ganze Reihe von Orten als ausgesprochene „Schneelöcher“ bekannt sind. Das einzigartige Relief der Landschaft mit den im Sommer so anziehenden grünen Grasmugeln der Allgäuer Vorberge gibt im Winter die langen, weit geschwungenen und fast baumlosen Skihänge und Skiabfahrten ab. Kaum ein Ort in Gebirgsnähe, in dem man nicht einen Hausberg, einen Übungshang direkt vor der Tür hat – und einen Skilift dazu. Rund 280 Schlepplifte sind es insgesamt. Dazu gehören natürlich Skischulen (mit Kursen natürlich auch für Kinder), eigens für die Gäste angelegte Skiwanderwege oder Langlaufloipen, teilweise beleuchtet, und – als lokale Attraktion – mehrere Skibobschulen.

Wem die Brettl nichts bedeuten, der mag sich auf einen der zahlreichen Eislaufplätze oder in den Kunsteisbahnen von Bad Wörishofen, Füssen, Kaufbeuren, Kempten, Oberstdorf, Pfronten oder Sonthofen tummeln oder sich im Eisstockschießen üben, das immer beliebter wird und für das es fast überall hergerichtete Bahnen gibt.

Für die Gäste ohne alle sportliche Ambitionen werden schließlich einige hundert Kilometer Spazier- und Wanderwege geräumt, Schlittenfahrten und Führungen zu Wildfütterungen veranstaltet und auf den hochgelegenen Terrassen der Bergbahn- und Liftstationen überall Liegestühle aufgestellt. Nachmittags in den Hallenbädern und am Abend beim Après-Ski in einer der angesagten zahllosen Bars oder urigen Hütten treffen sich dann alle wieder – die Sportbegeisterten und die entspannten Genießer.

Im Sommer wie im Winter wird den Gästen ein reichhaltiger Kalender von Veranstaltungen angeboten mit Heimatabenden, Bauerntheater, Kurkonzerten für Liebhaber traditioneller Lokalkunst und Singer Songwriter-Slams und Special Nights in den Clubs und Diskotheken für Freunde moderner Abendunterhaltung. Spaß und Spannung rund ums Jahr versprechen die vielen Sportevents wie Tennis, Reit- und Golfturniere, Segelregatten auf dem Bodensee, Großen Alpsee und Foggensee, Eiskunstlaufwettbewerbe und Eishockey, Abfahrtsrennen, Slalom- und Langläufe oder Skispring, Eisstockschieß- und Curling-Meisterschaften.

All dies würde aber noch nicht allzu viel bedeuten, fänden die Gäste nicht ausgezeichnete Hotel- und Gaststättenbetriebe vor, in denen sie sich während ihres Aufenthaltes wirklich wohl fühlen und die ihnen von der Ausstattung her alle Annehmlichkeiten geben, die sie mit Recht in einem so hoch entwickelten Fremdenverkehrsgebiet erwarten dürfen. Mehr als 140.000 Gäste kann das Urlaubsland Allgäu/Bayrisch Schwaben aufnehmen, in komfortablen Hotels und rustikalen Gasthöfen, in gemütlichen Pensionen, mondänen Hotels und schmucken Privatchalets. Nicht eingerechnet sind die Jugendherbergen und Campingplätze und die vielen Möglichkeiten von Urlaub auf dem Bauernhof und den vielen Ferienhäusern und -wohnungen, die individuelles Wohnen auf Zeit in einer der schönsten Urlaubsregionen Deutschlands ermöglichen.

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